Sie ist wohl der größte Feind der freien Meinung und aktueller denn je: die Zensur. Auch im Internet findet die Zensur statt. Jeder kennt wohl die Tatsache, wenn er ein Video anklickt und liest: „Dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar“. Auch diese Botschaft ist nichts anderes als eine Art Zensur. Auch wenn das World Wide Web keine Grenzen hat und eigentlich keine echten Grenzen kennt, so gibt es dennoch Länder, in denen das Internet auf seine Grenzen stößt. Vorwiegend sorgen in einigen Teilen der Welt die Regierung und der Staat dafür, dass das Internet dramatisch zensiert wird. So erinnert das World Wide Web etwa in Nordkorea oder Burma an ein Intranet, welches hermetisch abgeriegelt wurde, sodass die Mehrzahl von ausländischen Seiten gar nicht aufgerufen werden kann. Vorwiegend reagiert jedes Land mit der Internetzensur anders. Die westliche Welt ist relativ frei von Zensur. Das bedeutet, dass hier sehr wohl die Meinungsfreiheit im Internet noch gegeben ist. In China – einem totalitären Staat – sieht die Sache schon anders aus. Auch im Iran ist man von einer freien Meinungsäußerung nicht begeistert. Primär sind es politische Systeme, welche mit ihrer Internetzensur dafür sorgen, dass die Stimme der Regime-Kritiker verstummt bzw. ungehört bleibt.
China: Das prominenteste Beispiel für eine strenge Internetzensur
In China ist es fast nicht möglich, dass ausländische Nachrichtenportale aufgerufen werden. Ebenfalls erhält man in China keinen Zugriff auf Webseiten, welche von Menschenrechtsorganisationen ins Leben gerufen wurden bzw. deren Thematik behandelt wird. Es sieht ganz danach aus, als gäbe es in China keine Menschenrechte. Das chinesische World Wide Web ist nichts anderes als ein Musterbeispiel in Sachen Internetzensur. Man könnte meinen, dass die Zensur in China erfunden wurde und jeder Staat, der sein Internet zensieren möchte, sollte mit den chinesischen Regierungsverantwortlichen Kontakt aufnehmen. Die ausländischen Internetseiten werden mittels eines aufwendigen und komplexen Filtersystems blockiert. Auch Internetportale, die sich kritisch mit der Regierung Chinas befassen, sind nicht zu erreichen. Facebook oder Twitter – die bekanntesten sozialen Netzwerke, sind für viele Chinesen unerreichbar. Diejenigen, die sich Zugang verschafft haben, sind Hacker und unerlaubt registriert. Die Regierung Chinas hat viele „Internet-Kontrolleure“ angestellt, die darüber wachen, dass die über 500 Millionen chinesischen Internetnutzer keine Seiten anklicken können, welche eventuell regimekritisch sind. Gesteuert wird die Internetzensur direkt aus Peking, der chinesischen Hauptstadt und Sitz des politischen Regimes. Aber die Internetzensur ist kein chinesisches Problem oder Phänomen. Eine Kontrolle und Zensur des Internets erfolgt weltweit. Rund 60 Länder sind primär davon betroffen. Neben China sind vor allem der Iran, Nordkorea sowie Libyen und auch Saudi-Arabien auf den vordersten Plätzen vertreten. Etwa 120 Blogger sowie Online-Aktivisten befinden sich dort derzeit in Haft. Warum? Weil sie ihre Meinung frei geäußert haben.
Weitere Länder bauen die Internetzensur aus
Derzeit gibt es weitere 16 Länder auf der Welt, in denen die Zensur zwar noch nicht so extrem ist wie in China oder im Iran, jedoch auf einen guten Weg sind, ebenfalls mit der Zensur die freie Meinungsäußerung zu zerstören. Eines der Länder ist Russland. Aber auch Venezuela, Malaysia sowie die Türkei befinden sich auf der Beobachtungsliste. Das erste Mal ist auch ein Mitglied der Europäischen Union betroffen. So findet sich auch Frankreich auf der Liste der beobachteten Länder. Die Franzosen haben etwa Internetsperren für Kinderpornografie eingerichtet. Interessant ist auch die Tatsache, welche unterschiedlichen Verbindungen es im Internet gibt. Während das Internet – beinahe weltweit – voll ausgebaut wurde, können in Kuba, Nordkorea oder Burma viele Webseiten gar nicht aufgerufen werden. Es gibt sie – de facto – nicht. Das Internet erinnert in jenen Ländern an ein Intranet. Vergleichbar mit einem Netzwerk, welches abgeriegelt ist und keinen freien Zugang bietet. Grob gesagt könnte man meinen, dass die Verantwortlichen den Sinn und Zweck des Internets missverstanden haben. Oder man könnte behaupten, dass sie den Verwendungszweck des Internets sehr gut verstehen und sorgen wollen, dass die Bewohner erst gar nicht anfangen etwaige eigene Meinungen zu bilden oder andere Meinungen einzuholen.